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Warum Jesus sterben musste.


Rose, brennend, verwelkt.
Rose, brennend, verwelkt.


»Um die ursprüngliche Ordnung wiederherzustellen, brauchte es zweierlei: Dem Gesetz

musste Genüge getan werden. Es musste also für alle das Grauen offensichtlich werden,

das durch falsches Urteil verursacht wird. Reflektiert in einem völlig Unschuldigen, der für

nichts und wieder nichts zu den Verrätern gezählt wurde. Gott, der der Gotteslästerung

angeklagt wurde. Wie viel ferner könnten wir ihm in geistlichem Stolz und Selbstge-

rechtigkeit sein? Wir mussten und müssen bis heute sehen, wozu wir fähig sind. Im Kreu-

zestod Christi, der nichts als pures Leben und Hoffnung verkörperte, erkennen wir die

ganze verrottete Zerstörung, die wir in unserem eifernden Machtstreben anrichten. Unser

Verhalten erregt den Zorn Gottes zu Recht, er sieht sich mit der Zerstörung konfrontiert,

die wir produzieren, anstatt unseren Auftrag zu erfüllen, Eden auszubreiten.


Als Zweites musste eine Möglichkeit geschaffen werden, die die vollständige Wieder-

herstellung des ursprünglichen Plans in Eden ermöglichte und alle Distanz überwand. Der

Weg zum Segen und der ungehinderte Zugang zu Gott als Quelle mussten wieder frei wer-

den. Der Fluch der hybriden Natur, das Gift der vermeintlichen Gottgleichheit, des Miss-

trauens und der falschen Beschuldigung Gottes musste von uns abfallen und dem reinen,

versöhnten Geist und unserer ursprünglichen Bestimmung weichen. Dafür war es not-

wendig, dass Satan der Lüge und Anmaßung überführt wurde und fiel, damit der einst

geschlossene Vertrag ein für alle Mal ungültig wurde.

Wir erkennen unsere eigene Verblendung, unsere eigene Sünde im Leid des Gottes-

knechts. Und nichts kann dieses Kreuz relativieren; denn das Urteil über Christus kann

nichts rechtfertigen.


Jesus trug alle Sünde der Menschheit ans Kreuz. Er erfüllte das Gesetz vollständig: Er

war der tadellose Mensch nach Gottes Herzen und zeigte uns den Weg. Er verkörperte

selbst, wie die gehaltenen Gebote aussehen, und welcher Segen, welche Verheißung auf uns

wartet. Und er erfüllte den Fluch über die, die sie nicht halten – und befreite damit alle,

die bereit sind, sein Opfer für ihre Freiheit anzunehmen.


Und dann war da eben noch der ewige Unruhestifter.


Erinnern wir uns:


Satan pflanzte den Zweifel in uns, dass Gott es gut mit uns meint. Er richtete gezielt den Blick auf den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, säte den Glauben, dass Gott uns klein halten will. Er flüsterte uns ein, dass wir nur billige Gärtner seien, die Gottes Herrlichkeit verwirklichten, aber keine eigene hätten.


Er ließ Adam glauben, dass Eva eine Fehlkonstruktion war, das Nacktheit Schande und

Gottes Schöpfung somit lächerlich war. Er bot uns einen Weg an, der sich außerhalb von

Gottes Plänen bewegte: einen, der uns selbst zu Gott erhob. Er sagte, Gott wisse, dass die

Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse uns ihm gleichstellen würde, dass unser Urteil

genauso treffsicher sei wie das seine. Er versprach uns Befehlsgewalt über Engel, eigene

Welten, Unabhängigkeit von Gott. Er sagte, dass wir Mangel leiden würden unter der

Gnade Gottes, und dass wir mehr sein müssten als seine Gärtner, zu Höherem berufen. Er

sprach von einem kleinlichen, geizigen und kontrollierenden Gott, der uns einsperre und

das Beste vorenthielte.


Mit leisen Worten frage ich: Wenn wir uns den Zustand unserer Seelen, unserer Herzen

und unserer Welt heute ansehen – hatte er recht? War es den Preis wert, den wir für unsere

angebliche Freiheit und Gott-Gleichheit zahlen?


Jesus’ Sieg über Satan am Kreuz ist endgültig und vollbracht.

Er schlug Satan auf überwältigend listig-unschuldige Weise: Satan maßte sich eine

Macht, Gott-Gleichheit und Position an, die ihm nicht zustand? Er, der Mächtigste, wurde

der Geringste. Satan überlistete die Menschen mit einem Angebot, das ihnen den Tod

brachte? Auch Jesus hatte ein unverschämtes Angebot zu machen; eines, das nicht Tod,

sondern ewiges Leben schenkte. Satan hatte die Abbilder Gottes in Karikaturen seiner

selbst verwandelt? Jesus würde sie wiederherstellen, ja in noch größere Herrlichkeit als

Abbilder Gottes führen: Sie würden durch ihn adoptiert werden, zur Familie Gottes ge-

hören und seine Herrlichkeit reflektieren. Satan hatte Adam und Eva Opfer einer falschen

Annahme werden lassen? Auch er, Satan, würde Opfer einer falschen Annahme werden,

eines Fehlurteils, das ihm das Genick brechen würde: Der Ankläger erhob Anklage gegen

einen Sündlosen! Satan, der sich Unfehlbarkeit anmaßte, würde seinen Irrtum erkennen

müssen! Für Adam und Eva war es zu spät, als sie die Täuschung erkannten? Auch Satan

würde erst dann sein Scheitern erkennen, wenn es zu spät sein würde!


Und so fiel Satan seinem Urteil entgegen: Der Stolze besiegt vom Demütigen; der Hass-

erfüllte durch grenzenlose Liebe, der Ankläger durch Gnade und Barmherzigkeit. Das, was

Satan zerstört hat, wird durch Jesus tausendfach wiederhergestellt. Alles, was an

berechtigter Anklage auf den Menschen lag, ist bezahlt. Satan ist entlarvt: als Betrüger,

Lügner und Trickser.


Die Erbsünde ist aufgelöst. Strafe und Belohnung sind ersetzt durch chēsēd. Gnade. Es

ist vollbracht! Und dem ist nichts hinzuzufügen. Dass Satan immer noch Anrecht hat

auf uns oder Anklage für unsere Sünden erheben darf: All das ist Lüge. Wer immer in

Christus gerettet ist, ist frei von der Macht Satans. Es ist unsere Entscheidung, wie viel von

dieser Befreiung wir annehmen wollen.


Der Grund, warum Jesus nach drei Tagen wieder auferstand, liegt darin, dass nur wer

sündigt, stirbt. Da Jesus aber vollkommen sündfrei blieb, erstand er wieder auf. Und das,

obwohl Satan alles daransetzte, dass Jesus’ Qualen am Kreuz ihn dazu brachten, die

Menschen doch noch zu verfluchen. Und er erstand auf mit einem völlig gesunden Körper,

der wohl die Male des Schmerzes noch zeigte, aber darüber hinaus völlig wiederhergestellt

war. Warum erkannten ihn dann seine Jünger nicht?


Wie sieht ein Mensch aus, von dem alles abgefallen ist? Jeder Schmerz, jede Dunkelheit?

Jede Trennung von Gott? Wie sieht ein völlig angstfreier Mensch aus, der den Sieg errun-

gen hat? Der völlig wiederhergestellt ist? Eins mit Gott, perfektes Abbild, ewig, befreit vom

Tod?

Es ist Gottes Angebot an uns, es herauszufinden, ja, zu solchen Menschen zu werden.

Und es ist sein Versprechen, dass der, der das gute Werk in uns begonnen hat, es auch voll-

enden wird.

Das ist die Hoffnung, das ist das wahre Versprechen Gottes: Wir werden komplett wie-

derhergestellt. Alle Dunkelheit fällt von uns ab. Alle Last.

Wir erhalten zusätzlich eine gesunde, frische, unberührte Erde. Wir werden ohne Angst

sein, mit ihm verbunden. Jesus erstand leiblich auf, damit wir wissen: Auch wir werden uns

nicht auflösen, sondern leben. Verwandelt werden in Christus heißt nur, dass alles, was

uns niederdrückt, was an Verletzungen noch da ist, von uns abfallen wird. Keine himm-

lischen Sphären und ewiges Sitzen auf Wolken; nein! Wir werden leben, schwimmen, tan-

zen, essen, feiern. Wir werden lieben, arbeiten und segnen. Auf Konzerte gehen und Kunst

gestalten. Willkommen auf dem Weg zurück nach Eden!


Und ja: Dieses Angebot – es gilt für alle Menschen. Annehmen müssen sie es allerdings

selbst.«




Auszug aus: Sibylle Töller: Hybride Herzen. Gottes Ruf, heimzukommen.

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